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Kein Wasser im Kressbach

Kein Wasser im Kressbach

Seit Samstag, den 27.10. herrscht Ebbe im Kressbachsee! Viele Leute – nicht nur die Angler – werden jetzt auf den dauerhaften Wassermangel in den vergangenen beiden Jahren zurückblicken, bei dem das Badefloß in der Bucht auf Grund stand, Kleinkinder im Kinderbecken bestenfalls Sandburgen bauen konnten und sich die unverdrossenen Schwimmer mit den Füßen in dem entstandenen Randbewuchs verhedderten.  Nein – dieses Mal ist es ernst, das Wasser ist raus! Der See musste aufgrund von Instandhaltungsmaßnahmen abgelassen werden.

Erstmals seit 1998 wurde von Seiten der Gewässerdirektion eine notwendige  Reparaturmaßnahme an der Ablassvorrichtung durchgeführt und somit auch technischen Defekten vorgebeugt. Sinnvoll, denn stelle man sich vor, der See müsste aufgrund eines Schadens am Auslauf oder Damm während der Sommermonate abgelassen werden. Das würde für den Fischbesatz des Sportfischervereins Ellwangen 1961 e.V. das sichere Ende bedeuten. Und einen großen finanziellen Schaden noch dazu. Durch die rechtzeitige Ankündigung der verantwortlichen Stelle konnte das Team um Hauptgewässerwart Bolbach gut organisiert zu Werke gehen. Bereits zwei Wochen vor dem Abfischen wurde der Wasserstand langsam auf Winterstau gesenkt, dann ab dem 25.10.  unter fachmännischer Aufsicht rascher auf einen Pegel herabgesenkt, der das schonende Entnehmen der Fische ermöglichte. Durch den sinkenden Wasserstand begaben sich die Tiere an die tiefste Stelle des Sees, um dort von den zahlreichen Helfern des Sportfischervereins schonend entnommen zu werden.  In bereitgestellten Behältern säuberte und sortierte man die zahlreichen Fischarten, denn jetzt gingen die Tiere auf die Reise  in die restlichen Vereinsgewässer. um dort ein neues Zuhause zu finden..

Entnommen wurden insgesamt ca. 30 Zentner Fisch, wobei besonders erfreulich war, dass der Kressbachsee seinem guten Ruf als Zandergewässer gerecht wurde und über die Jahre hinweg eine stolze Anzahl der großen Räuber herangewachsen war. Auch der Hecht hat auf natürlichem Wege wieder Einzug in den See gehalten. Eingesetzt wurde diese bekannte Fischart durch die Angler nie.

Nun soll der See und der Bodengrund über den Winter ruhen und durchfrieren. Diese Maßnahme stellt sicher, dass eventuell vorhandene Schadorganismen absterben, bevor der See sich kommendes Frühjahr füllt und sowohl Anglern, Badegästen aber auch den neu zu setzenden Fischen wieder einen angenehmen Ort zum Verweilen bietet.

Die Vorstandschaft des SFV bedankt sich ausdrücklich bei der Gewässerdirektion für die gute und unterstützende Zusammenarbeit, bei den zahlreichen Helfern, der Firma Holzbau Oppold (Westhausen) für den bereitgestellten Kran und der Firma Higler Montageservice (Matzenbach) für die tatkräftige und technische Unterstützung bei den Transportfahrten.

Niedrige Temperaturen helfen den Fischen zu überleben!

Nach dem Vorfall  ist die Vorstandschaft, insbesondere die Gewässerwarte des SFV regelmäßig am Glassägweiher, um den Zustand des Gewässers und andere Auffälligkeiten genauestens zu beobachten.

Dabei ist festzustellen, dass die niedrige (Wasser-) Temperatur zwischen 2 und 4 °C derzeit eine ausreichende Sauerstoffsättigung für das Überleben der Fische sicherstellt.

Zeitungsmeldungen zufolge stammen die Verunreinigungen von einem landwirtschaftlichen Betrieb direkt am Zuflussbach des Glassägweihers, dessen Silage-Sickersaft in den nahegelegen Bach gelaufen ist und somit auch Glassägweiher und Rotenbach gefährdet.

Fraglich ist, wie sich die Verschmutzung auf den wertvollen Fischbestand auswirkt, wenn die Temperaturen weiter  steigen. Durch die Algen und den entstandenen Pilz ist eine große Menge an Biomasse in das Gewässer gelangt. Bei wärmerem Wetter muss diese abgebaut werden. Dabei wird Sauerstoff verbraucht, welcher für den 70.000 Euro teuren Fischbestand überlebenswichtig ist und in den Sommermonaten auf Grund des Unfalls knapp werden könnte .

Im Unterschied zu dem Unglück bei der Biogasanlage, welche die Sechta und Jagst verschmutzte, ist diesesmal ein weitestgehend “stehendes” Gewässer betroffen, bei dem die Durchspülung und somit die Selbstreinigung sicher weniger schnell von statten geht.

Daher ist unsere Maßnahme, den Glassägweiher bis auf Weiteres gesperrt zu lassen, weiterhin gültig!